Führich sieht Preisgefahr für die Pauschalreise
Der renommierte Reiserechtler Ernst Führich hält den neuen Reisesicherungsfonds für eine gute Absicherung der Pauschalreisenden. Aber er befürchtet, dass die Veranstalter im Vergleich zur selbst organisierten Reise ins Hintertreffen geraten könnten.
Der neue Reisesicherungsfonds, der per Oktober für alle Veranstalter mit einem Jahresumsatz von mehr als zehn Millionen Euro zwingend die Kundengeldabsicherung übernimmt, schützt nach Meinung von Führich die Pauschalurlauber „sicher bei einer Pleite“. Denn in der Aufbauphase des Fonds decke die staatliche Absicherung bis 31. Oktober 2027 die Differenz zwischen dem inzwischen eingezahlten Fondsvermögen zuzüglich der Sicherheiten und dem Zielkapital von 750 Mio. Euro ab, sagte der Kemptener Professor in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur (dpa).
Führich sieht allerdings ein Problem: „Die größte Schwachstelle ist die zusätzliche Belastung für die Reiseveranstalter, da die Kassen durch die Corona-Krise leer sind.“ Die Veranstalter müssen sieben Jahre mindestens ein Prozent des Nettojahresumsatzes in den Fonds einzahlen. „Die ersten Jahre der Aufbauphase sind daher mehr als kritisch. Die hohen Kosten für den Fonds werden zwangsläufig auf die Reisepreise umgelegt werden. Damit droht die Gefahr, dass Pauschalreisen als Paket mit mindestens zwei Reiseleistungen wie Flug und Unterkunft im Vergleich zu Reiseeinzelleistungen zu teuer werden“, sagt der Jurist.
Der DRV hatte sich im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens dafür eingesetzt, das Entgelt für den Fonds auf 0,6 Prozent des Umsatzes abzusenken, um die Differenz zu als Mittler arbeitenden Hotel- und Flugportalen nicht zu groß werden zu lassen. Aber es blieb bei dem bereits im Referenten-Entwurf des Bundesjustizministeriums vorgesehenen einem Prozent.
Führich fordert, wie auch zahlreiche Verbände der Reisebranche, dass auch für Fluggesellschaften eine Insolvenzabsicherung eingeführt wird. „Aus Verbrauchersicht ist es immer noch skandalös, dass weder Berlin noch Brüssel eine Absicherung der im Voraus zu leistenden Flugpreiszahlungen schaffen, obwohl durch Corona künftige Pleiten von Airlines drohen.“
Quelle: FVW 3.8.2021
Die Sache finde ich gut. Die Airlines müssen dies jedoch auch einführen. Da zum Beispiel: Marsa Alam nicht angeflogen wird, überlegen viele Flug und Hotel extra zu buchen. Da wäre man auch da abgesichert.
LikeLike